50 anni – La nostra esperienza cooperativa. Ein Gewinn für alle – 50 Jahre Coopbund Alto Adige Südtirol

Feierliche Veranstaltung im Waltherhaus mit aktiver Einbindung aller Anwesenden
Fünfzig Jahre Geschichte, Wachstum und Entwicklung – ganze fünf Jahrzehnte gemeinsamer Ziele, geteilter Projekte, einschneidender Initiativen und miteinander bewältigter Herausforderungen. Jahr für Jahr ist der Verband im Zeichen genossenschaftlicher Werte und Prinzipien gewachsen, stets im Dienst des gesamten Landes und seiner Bevölkerung. Heute wie damals steht die Bewegung für Schaffung von Arbeitsplätzen, verlässliche Dienstleistungen und zukunftsfähige Perspektiven, ermöglicht durch genossenschaftliches Unternehmertum.
In den vergangenen fünfzig Jahren – seit Mitte der Siebziger – hat sich unsere Genossenschaftsbewegung in Größe, Vielfalt und gesellschaftlich-wirtschaftlicher Schlagkraft deutlich weiterentwickelt: Neue Bereiche wie Sozialdienste oder Wirkungsberichterstattung rückten verstärkt in den Fokus, während es gleichzeitig galt, dem Einzug der Digitalisierung und der Globalisierung Rechnung zu tragen. Mit dem Blick nach vorn und dem festen Halt in seinen Werten wurde der Genossenschaftsverband zu einer tragenden Säule nachhaltiger Entwicklung.
Coopbund Alto Adige Südtirol hat im Bozner Haus der Kultur „Walther von der Vogelweide“ mit aktiver Einbindung aller Anwesenden seine „ersten“ 50 Jahre gefeiert. Seit einem halben Jahrhundert vereint der Vertretungsverband Genossenschaften unterschiedlichster Art, die allesamt tagtäglich an der Bewältigung zentraler gesellschaftlicher Herausforderungen arbeiten: Beschäftigung, Integration, Dienstleistungen, Wohnbau, Handel, Landwirtschaft und vieles mehr.
Genossenschaften sind ein wertvoller Impulsgeber für Wirtschaft und Gesellschaft. Sie tragen dazu bei, den Menschen neue Möglichkeiten zu eröffnen. Unter dem Motto „Genossenschaften schaffen eine bessere Welt“ haben die Vereinten Nationen das Jahr 2025 als Internationales Jahr der Genossenschaften ausgerufen. Genau passend dazu feierte Coopbund Alto Adige Südtirol seine 50 Jahre unermüdlichen Wirkens.
Eröffnet wurde die Veranstaltung, an der neben Vertretern der Behörden über vierhundert Teilnehmer gezählt wurden, mit der Projektion eines einführenden Videos, das von Flora Sarrubbo (Genossenschaft Controtempoteatro) und dem Regisseur Andrea Costa (Genossenschaft Taktfilm) kommentiert wurde. Es folgten die Grußworte von Monica Devilli, der Vorsitzenden von Coopbund Alto Adige Südtirol, sowie des Direktors Stefano Ruele und des Vizepräsidenten Ivan Tomedi.
Mit Stolz blickte die Vorsitzende Monica Devilli auf einen fünfzigjährigen Weg zurück, auf dem Werte wie Solidarität, Würde der Arbeit und Engagement für das Gemeinwohl stets den Kurs bestimmt haben. Wie sie hervorhob, bedeuten „fünfzig Jahre nicht einfach nur eine Zeitspanne, sondern vielmehr das Ergebnis eines kontinuierlichen Engagements – Tag um Tag gelebt von Generationen von Menschen, die an den Wert der genossenschaftlichen Idee glauben.“
Sie beschrieb Kooperation dabei als ein gemeinsames Wertefundament, ein Wirtschaftsmodell, das „nicht den individuellen Profit, sondern den Menschen und das Gemeinwohl in den Mittelpunkt stellt.“ Mit großer Dankbarkeit würdigte die Vorsitzende das Vermächtnis ihrer Vorgänger – allen voran Alberto Stenico und Heini Grandi, deren Führungspersönlichkeiten entscheidende Phasen der Entwicklung und des Wandels geprägt haben.
Mit Blick in die Zukunft betonte Monica Devilli, wie das genossenschaftliche Modell heute mehr denn je “resilient, schlagkräftig und tief in der Region verwurzelt“ und somit in der Lage sei, den großen Herausforderungen unserer Zeit entgegenzutreten, etwa der Klimakrise, dem digitalen Wandel und den sozialen Ungleichheiten. „Unsere Welt braucht Zusammenhalt, echte Teilhabe und wahrhaftige Solidarität. Kooperation bedeutet heute, ein Wohlfahrtsmodell zu gestalten, das aus der Gemeinschaft heraus entsteht, in dieser lebt und dieser letztlich auch zugutekommt. Die Zukunft der Kooperation wird auf Innovation, Inklusion und geteilter Verantwortung aufgebaut sein, mit dem klaren Ziel, dass niemand zurückgelassen wird.“ Abschließend rief die Vorsitzende zu Zusammenhalt und gemeinschaftlichem Handeln auf: „Es ist nun an der Zeit, das volle Potenzial unseres Modells zu erfassen und mit Entschlossenheit und Verantwortung zu handeln, denn die Zukunft liegt in unseren Händen. So wird diese Feier zu einem freudigen Fest des Miteinanders und zu einem erneuerten Versprechen, weiterhin gemeinsam auf Zusammenarbeit, Inklusion und aktive Teilhabe zu bauen, ganz nach dem Motto “La nostra esperienza cooperativa. Ein Gewinn für alle”.“
Direktor Stefano Ruele hob die Bedeutung der Dienstleistungen für die angeschlossenen Unternehmen hervor: „Seit fünfzig Jahren setzen wir unsere Grundsätze um, indem wir unseren Mitgliedsgenossenschaften Unterstützung und Beistand anbieten. Wir tun dies täglich mit Freude und Begeisterung, damit die Genossenschaften wachsen und gedeihen können und das Genossenschaftswesen, das wir mit großer Ehre vertreten dürfen, in guter Verfassung bleibt. Unsere Stärke liegt darin, dass wir auf die Bedürfnisse unserer Mitgliedsgenossenschaften eingehen. Zeitnahes Handeln und die Nähe zur Mitgliederbasis sind der Standard, den wir anstreben.“
Vizepräsident Ivan Tomedi ging in seinem Beitrag auf den Sinn und die Bedeutung der „Kooperation in der heutigen Zeit“ ein: „In all diesen Jahren hatte ich das Privileg, vielen jungen Menschen zu begegnen und sie kennenlernen zu dürfen. An sie alle richte ich eine Botschaft: Wenn ihr von einem eigenen Unternehmen träumt, habt keine Angst, es zu versuchen. Eine Genossenschaft verspricht keine schnellen oder einfachen Lösungen, doch sie bietet euch einen unschätzbaren Vorteil, gerade in dieser unsicheren Zeit: Ihr steht nicht allein da. Ihr werdet umgeben sein von Mitgliedern und Weggefährten, Menschen, die eure Werte teilen und euch in schwierigen Momenten helfen, wieder aufzustehen. Und – das kann ich euch nach so vielen Jahren Erfahrung versichern – das macht einen wesentlichen Unterschied.“
Es folgten die Beiträge der beiden Ehrengäste. Luca Mercalli, Klimatologe und Wissenschaftskommunikator stellte sich den Fragen von Simonetta Nardin (Direktorin von Salto.bz) zum Thema: „Die Zukunft gehört den Genossenschaften: resiliente Lebensräume und kooperative Gemeinschaften in einem Südtirol im Wandel“. Andreas Flora ging im Interview von Gabi Crepaz der Frage nach, „Wie wir morgen leben wollen: nachhaltig, gemeinschaftlich, für alle“.
Weiter ging es mit der Podiumsdiskussion “Der Schlüssel zur sozialen Inklusion – in ascolto“, in der Landeshauptmann Arno Kompatscher und Genossenschafts-Landesrätin Rosmarie Pamer von zwei Mitgliedern des Vorstands von Coopbund Alto Adige Südtirol, Monika Thomaser (Genossenschaft Albatros) und Francesca Peruz (Genossenschaft Clab) interviewt wurden.
Die offizielle Veranstaltung im Saal fand ihren Abschluss mit einer künstlerischen Tanzdarbietung der Genossenschaft Dance Project, der Ehrung von drei Genossenschaften, den abschließenden Grußworten sowie den Gruppenfotos auf der Bühne. Als Ausklang folgte noch ein geselliges Beisammensein mit Zeit für Austausch und Networking.
“Die Genossenschaftsbewegung. Il movimento cooperativo.”
Eine kleine Galerie, um gemeinsam an den Festabend zu erinnern: